JDAV-Ravensburg

„Tschiawenah“ – Sommerfreizeit, 12.08.2017 - 20.08.2017

Alle Leser schlafen jetzt bitte ein, egal ob sie sitzen, liegen oder stehen. Diese Nacht erwachen als Erstes die Teilnehmer der Sommerfreizeit 2017. Die Freizeit in Worte zu fassen ist unmöglich, deshalb erinnern sich alle lächelnd. Sie suchen sich ein Opfer, das, so gefesselt von dem Bericht, die nächste Sommerfreizeit miterleben will und wird. Amor erwacht nicht, da wir schon ein Liebespärchen haben, und ja, Hanna wird gestopft und nein, wir werden jetzt keine Mantras singen. Sie schlafen wieder ein. Jetzt erwachen die Leser wieder in einem sonnendurchfluteten Chiavenna.

Pünktlich kamen wir in Ravensburg los und pünktlich in dem liebevoll genannten „Tschiawenah“ an. Nachdem die Zelte standen und die Hängematten aufgehängt waren, sind wir das erste Mal zu dem campingplatznahen Wasserfall gegangen, der uns die ganze Woche über begleitet hat. Es verging nicht ein Tag ohne ihn!
Am Sonntag ging es den ganzen Tag an den Kletterfelsen, an dem drei von uns eine sehr! kurze Mehrseillänge gemacht haben und es geschafft haben, eine Prusik runterzuwerfen und das Seil auf jemanden draufzuwerfen.
Während der nächsten zwei Tage teilten wir uns auf. Die einen gingen erst auf zwei Klettersteige, die anderen auf Mehrseillängentouren. Die Klettersteige ähnelten zwar mehr dem Leitersteigen als dem Klettern, aber die Aussicht war schön. Die Steige waren anstrengend, ob nun wegen der Hitze oder wegen der Anstrengung vom Klettern, ist fraglich.
Über Platten sind wir vier Seillängen nach oben geklettert und brachen die Tour dann ab und seilten uns ab. Beim Abseilen durften wir uns schöne Geschichten anhören, was passieren kann und schon passiert ist, wenn man keine Knoten ins Seilende macht, die wir in diesem Moment nicht hatten. Aber außer schmerzenden Füßen und Sonnenüberdruss kamen wir heil unten an.
Der nächste Tag wurde eher entspannt angegangen, da es in der Nacht geregnet hatte und wir auf trockenen Fels warten mussten. Gegen Vormittag ging es dann zum Bouldern. Die eine Hälfte war größtenteils im Fluss auf den Steinen unterwegs, was man auf jeden Fall auch als Bouldern zählen sollte! Und die andere auf der Slackline. Aber die Boulder sollen sehr gut gewesen sein. Am Abend wurde dann nochmals die Bierbank umbouldert, was manche besser hinbekamen als andere. Am nächsten Tag sollten wir uns überlegen, ob wir uns aufteilen und abwechselnd auf Mehrseillängen und Sportklettern gehen wollen würden. Da eine Teilnehmerin die Gruppe unbedingt teilen wollte, um des Teilens willen, planten wir dies. Wegen irgendeinem fadenscheinigen Grund – die Gruppe wollte nur nicht in der prallen Sonne klettern gehen – kam die Mehrseillängentruppe bald zu den anderen und für uns alle war Sportklettern angesagt. Während die einen die schönste Route ihres Lebens kletterten, umboulderten andere lieber einen halbverfaulten Besen. Aber schlussendlich ist jeder geklettert und konnte den wunderschönen Fels genießen.
Für den nächsten Tag stand Wandern auf dem Programm, und auch wenn wir schon nicht weit gewandert sind, dann wenigstens der Schweiß auf uns.
Am letzten Tag waren wir nochmals Sportklettern, welches wegen Regen abgebrochen werden musste. Zeitvertreib lieferten erst Diskussionen über Werwolf am Tag und dann eine Alternativezu Werwolf. Anschließend machten wir uns auf zu einer Pizzeria in der Nähe unseres Campingplatzes, in der wir die Gesten der Italiener beim Essen mit dem Kellner besprachen. Zum Aufbruch wurden wir durch den Schreianfall einer Frau animiert, die uns danach böse anstarrte. Bei Dunkelheit, jetzt zu Werwolf fähig, klang der Abend wie jeder andere davor mit dem Zerfleischen von Opfern und mit dem Erhängen von Mitbürgern aus.
Während die eine schon am Anfang der Ausfahrt rothaarige Menschen verbrennen wollte, sangen die anderen ab dem zweiten Tag nur noch „…Meeeeeein Platz im Auto ist hinten...“,weil gewisse Teilnehmer ihren guten Musikgeschmack bezeugen wollten. Wahrscheinlich war dieser Ohrwurm (den ihr hoffentlich jetzt alle wieder habt) dafür verantwortlich, dass wir alle fast heil und ohne Krankenhausbesuch ankamen und sogar noch Bildung bekamen, denn jetzt weiß jeder, was „fiktiv“ ist und wie man „axeptiren“ schreibt. Alles in allem eine sehr lehrreiche, bildungsreiche, sportliche und wunderschöne Ausfahrt. Im Namen aller, denke ich, kann ich mich bei unseren Leitern Jonas, Moritz, Anika und Marlen bedanken, die uns ein so schönes Erlebnis ermöglicht haben.
Zufrieden schlafen jetzt die Leser wieder ein und alle dürfen erwachen. Ich zeige nun das Opfer, das die nächste Freizeit miterlebt. Sollen wir nochmal jemanden anklagen und somit jemanden zur nächsten Sommerfreizeit verführen? Wer hat Anklagen vorzubringen?

Erstellt von Theresa Schropp