JDAV-Ravensburg

Canyoning-Ausfahrt, 10.09.2016 - 11.09.2016

Es hieß, jemand sollte den Bericht für die Ausfahrt schreiben. Einen möglichst umfassenden und authentischen Bericht hat man gesagt. Und ausgerechnet ich habe mich bereit erklärt. Gerade derjenige, für den diese Ausfahrt die erste mit dem DAV überhaupt war. Na, super. Ob mir dazu was einfällt?
Keine Ahnung, wir werden sehen.

Nun, ich könnte ganz klassisch mit dem Wetter anfangen, denn das ist ja mitunter das ausschlaggebende, ob so eine Ausfahrt überhaupt stattfinden kann, oder nicht. Am Samstag war es sonnig und warm, teilweise bewölkt, (wobei man von der Sonne im Canyon nicht viel mitbekommen hat) und im Canyon etwas kalt. Abends dann wurden wir glücklicherweise sowohl vom Regen als auch vom Gewitter, das schon um die Ecke lauerte, verschont. Aber das klingt ja wie ein Wetterbericht, sau langweilig und ausgelutscht, hört man jeden Abend nach den Nachrichten. Also eher nicht.

Stattdessen könnte ich erzählen, was wir alles gelernt haben auf dieser Ausfahrt: zum Beispiel, dass man einen 3cm dicken Ast auch gut und gern in einer halben Stunde durchsägen kann, oder dass jemand in unseren Reihen ihre Kenterrolle noch beherrscht, oder auch dass man die Kühlbox besser nicht über Nacht laufen lassen sollte. Die Autobatterie sagt leise "Danke". Kürbisschnitze verübeln es einem, wenn man sie zu lang auf dem Grill lässt, und mancher hat gelernt, dass Skijak-fahren auf dem Plansee anspruchsvoller ist, als man gemeinhin annimmt. "Lernen". Boah Alter, das klingt so spießig nach Schule oder Bildungsreise. Ey, und am Ende denkt ihr noch, dass das ne reine Studienfahrt ist, und ihr bleibt künftigen Ausfahrten fern, weil ihr euch schon genug gebildet fühlt und kein Bock auf diese Sch….
Hmm, ne, lass ich lieber. So verhindere ich nämlich gleichzeitig (voll schlau von mir), dass diejenige mit der Kenterrolle sich noch was auf ihre Kajak-Skills einbildet.

Dann sind da noch Insiderwitze. Die sind auch immer toll. Aber natürlich nur für die, die dabei waren. So haben wir am zweiten Tag nach dem Frühstück den Mond im Löffel gesucht, und einige, (mich eingeschlossen) haben eine Weile gebraucht, bis wir ihn gesehen haben. Und wer war nochmal dieser Herr P.? Aber wenn ich davon berichte, schließe ich ja die Mehrheit des Leserkreises aus. Das ist doch nicht fair, oder? Vielleicht plaudere ich auch versehentlich irgendwelche Insider aus, die eigentlich solche bleiben sollten. Nein, nein, ich glaube, das ist mir zu riskant.

Was bleibt mir dann noch?
Ach ja, klar: zuletzt könnte ich noch nebenbei erwähnen, wie viel Spaß wir alle im Canyon hatten:  in die Gumpen springen, Felsen runterrutschen, und 20 Meter tief neben einem Wasserfall abseilen. Da kommt schon Freude auf im Outdoor-Herzen. Ganz zu schweigen von den ausgedehnten Bootstouren auf dem Plansee, oder die Kochaktionen am Lagerplatz. Nur habe ich mich dann gefragt: haben denn nicht ALLE Teilnehmer ALLER Ausfahrten vom DAV Spaß, wenn sie gemeinsam was unternehmen? Ich glaube schon, wenn ich die vorangegangen Berichte überfliege. Also ist das auch überflüssig zu erwähnen,  denn damit erzähle ich euch ja nichts neues, und langweile euch nur mit meinem öden Geschmiere.

Tja, mir fällt leider nichts ein, worüber ich schreiben könnte. Mir irgendwas originelles, meistens sehr gesucht wirkendes auszudenken, dazu habe ich keine Lust. Nicht authentisch genug. Kommt nicht an die wahren Tatsachen ran.

In dem Fall gibt es wohl keinen Bericht.
Tut mir leid, vielleicht nach der nächsten Ausfahrt…

Erstellt von Tobi Rau