JDAV-Ravensburg

Canyoning mit der Jugend 1, 24.09.2011

Canyoning - springen, rutschen, schwimmen, laufen und abseilen in wilden Gebirgsbächen.

Am 24.09.2011 fand unsere zweite Canyoningausfahrt mit der Jugend satt. Obwohl dieser Termin einen Tag nach dem offiziellen Herbstanfang lag, machten wir uns (6 Jugendliche und 2 Jugendleiter) gemeinsam mit den Fachübungsleitern auf den Weg Richtung Siebratsgfäll. Nach einer knapp 2 stündigen Fahrt kamen wir schließlich in Voralberg an. Schon vom Parkplatz aus konnte man das rauschen des Flusses erahnen. Die Temperatur war noch nicht all zu hoch und somit freuten wir uns schon fast, als wir die Nachricht hörten: „Jetzt muss mer noch ne halbe Stunde da nauf laufa zum Einstieg!“. Wir zwängten uns schon mal in unsere Neopreananzüge und unsere Canyoninggurte und machten uns dann mit Kletterhelm und Bergschuhen auf den Weg bergauf. Nach wenigen Metern erreichten wir eine Kuhweide. An die zwanzig Kühe hatten es sich genau vor dem Gatter gemütlich gemacht. Den „Hinweis“ des Bauers das Gatter zu zulassen, überhörten wir gekonnt und stiegen mutig zwischen dem Zaun hindurch. Vorbei an den vielen Kühe ging es nun immer weiter bergauf. Zu dieser Zeit freuten wir uns alle schon auf den kühlen Gebirgsbach, denn unter den Neopreananzügen ist es warm geworden. Nach einiger Zeit nahmen wir den Weg „querfeldein“ und machten Bekanntschaft mit Brombeerranken und knietiefem Matsch. Zum Glück kamen wir dann endlich an den von uns so heiß ersehnten Gebirgsbach, wo wir uns erst mal gründlich vom Matsch befreiten. Nachdem alles angezogen und jeder von uns die kleine „Prüfung“ im Canyoningabseilen bestanden hatte, ging es endlich los. Die ersten Schritte im kühlen Wasser waren der reine Genuss. Es ging laufend, schwimmend, rutschend, abseilen und springend immer weiter voran den Bach hinab. Mit der Zeit wurde uns immer und immer kälter und wir waren alle froh, als wir eine kleine Trinkpause an einem schönen sonnigen Plätzchen im Bach einlegten. Frisch gestärkt konnte es weiter gehen. Der Bach hielt immer wieder neue Überraschungen für uns bereit. Unsere Fachübungsleiterin Waltraud entdeckte plötzlich eine Auswaschung im Fels. Wir konnten unter einem Felsen hindurch tauchen, hinauf klettern und in den kleinen Gumpen springen. Einige Meter bergab wartete auf uns ein weiterer Gumpen zum springen. Nach dem eine Jugendleiterin den Gumpen ausgekundschaftet hatte, durfte jeder seinen Mut unter Beweis stellen und die vier Meter hinab springen. Es ging weiter über wunderschöne Rutschen, die das Wasser über die Zeit in den Fels gewaschen hatte, steile Abseilstellen und flachere Stellen zum durchlaufen. Nach der Mittagspause in der Sonne, durften alle 12 Meter von einer Brücke in den Bach abseilen. Dann ging es über eine steile Rutsche direkt zur nächsten Abseilstelle. Wir seilten uns neben und in einem Wasserfall ab. Die letzen Meter bewältigten wir schwimmend. Durch Gestrüpp liefen wir wieder zurück zur Brücke wo noch einige von uns Aufstiegsübungen am Seil machten. Dies geschah mit Trittschlaufen und Steigklemmen und natürlich unserer Muskelkraft. Die anderen gingen schon mal zurück zum Auto.

Wir mussten nochmal alle Kraft aufbringen um aus den Neoprenanzügen zu kommen. Inzwischen war es wärmer geworden und die Sonne schien. In warmer Kleidung eingepackt genossen wir die letzten Sonnenstrahlen und das restliche Vesper wurde verspeist. Gegen Abend machten wir uns auf die Heimreise und legten noch einen Zwischenstopp bei einem Imbiss ein, denn der Tag hatte viel von uns abverlangt. Wir saßen alle zusammen und ließen uns es schmecken, bis wir plötzlich merkten dass Lucie schon seit einiger Zeit fehlte. Verena machte sich auf den Weg um Lucie zu suchen und fand sie eingeschlossen in der Toilette. Lucie hatte schon einige Minuten lang versucht die Türe wieder aufzubekommen, jedoch ohne Erfolg. Verena holte Verstärkung und so konnte Lucie dann auch noch ihr Essen genießen. Auf der Heimfahrt wurde wenig gesprochen, was dafür sprach, dass alle sehr müde waren. Wir haben all unsere Kraft gebraucht und wurden dafür mit einem wunderschönen Tag in Bach belohnt. So ein Tag ist es wert wiederholt zu werden! Wir möchten uns deshalb an dieser Stelle bei allen bedanken die diese Ausfahrt möglich gemacht haben, vielen Dank!

Es war ein tolles Erlebnis das wir so schnell sicher nicht vergessen werden. Und wir haben gelernt, dass man selbst im Herbst noch erfolgreich Sommersport betreiben kann.

Erstellt von Leonie Hahn